In Schritten wird erklärt, wie das Einsetzen eines Zahnimplantates vor sich geht.
Zuerst muss der abgebrochene Zahn oder Wurzelrest entfernt werden. Der Zahn wird gezogen und das leere Zahnfach (der Knochen) von Infektionen und Unsauberkeiten gereinigt. Nachdem der Zahn oder Wurzelrest entfernt ist, wird oft das Zahnfleisch über der Wunde wieder zusammengenäht.
Nach der Extraktion können Sie etwas Schmerzen verspüren. Diese Schmerzen sind in der Regel nicht stark und können mit Schmerzmitteln behandelt werden. Der Heilungsprozess beginnt sofort und kann durch Kühlen, Ruhe und Schonung der Wunde durch weiche Nahrung unterstützt werden.
Nach der Extraktion wächst das Zahnfleisch wieder zusammen und das leere Zahnfach wird ganz oder teilweise wieder durch Knochen aufgefüllt. Fehlender Knochen wird durch einen Knochenaufbau gleichzeitig mit der Implantation ersetzt.
Je nach Lokalisation des zu ersetzenden Zahnes wird vor der Implantation 6 Wochen bis 4 Monate gewartet. Eine Zahnlücke in der ästhetischen Zone (Oberkiefer-Frontzähne) wird in der Regel durch ein Provisorium in Form einer kleinen Drahtklammerprothese gefüllt.
Der Knochen ist wieder aufgebaut und die Wunde abgeheilt, nun kann das Implantat, eine Schraube aus Titan, eingesetzt werden. Dazu wird das Zahnfleisch wieder eröffnet und mit aufsteigenden Spiralbohrern das Implantatbett vorbereitet. Der Durchmesser des Implantatbettes ist etwas kleiner als das Implantat; die Schraube schneidet sich ihr Gewinde selbst beim Eindrehen. Bei der Operation wird unter sterilen Bedingungen gearbeitet.
Nach dem Einsetzen des Implantates wird das Zahnfleisch wieder vernäht. Nach einer Woche werden die Nähte entfernt. Nach einer Implantation können etwas Schmerzen und Schwellung entstehen. Durch Schmerzmittel und gute Kühlung können die postoperativen Beschwerden aber minimiert werden.
Die Einheilungsphase eines Implantates dauert in der Regel ca. 6 bis 12 Wochen. Die Einheilungszeit hängt davon ab, ob zusätzlich mit der Implantation ein Knochenaufbau durchgeführt wurde. Wenn im Oberkiefer-Seitenzahbereich auch eine Anhebung des Kieferhöhlenbodens durchgeführt werden musste, kann die Einheilungsdauer 5 bis 6 Monate betragen.
Nach der Implantation wird ein Röntgenbild zur Kontrolle der korrekten Implantatposition und des umgebenden Knochens gemacht.
Am Ende der Einheilungsphase wird wieder ein Kontroll-Röntgenbild gemacht. Falls ein Implantat der zugedeckten Einheilung überlassen wurde (dies ist meistens nach Knochenaubauten der Fall), wird es in Lokalanästhesie wieder freigelegt. Die Implantatstabilität wird mit einem Frequenzanalysegerät gemessen. Das Implantat ist nun zur Versorgung bereit. Es wird ein Abdruck durchgeführt, der die genaue Situation im Mund repräsentiert. Die Implantatkrone wird im zahntechnischen Labor anhand eines Gipsmodelles fabriziert. Der Zahnarzt setzt die Krone ein. Sie wird durch Zementierung oder Verschraubung befestigt.